PROJEKT CASSANDRA
Das Projektteam analysiert Literaturen krisengefährdeter Regionen. Ziel ist das Erkennen und Aufzeigen von Schlüsselthemen und Rezeptionsprozessen und damit das frühzeitige Erfassen von Krisen- und Gewaltpotenzialen und deren wahrscheinlicher Dynamik.
Innerstaatliche Konflikte sind komplexe Phänomene, die in der Regel mit grundlegenden Legitimations-, Identitäts- und Wertekrisen einhergehen und sich entlang emotionaler Dynamiken entwickeln. Erste Fallstudien des Projekts zum Kosovo-Serbien-Konflikt (1998/99), Nigeria und Algerien haben gezeigt, dass Literaturbeobachtung und -auswertung frühzeitig aufzeigen kann, wo und wie sich Wahrnehmungs- und Deutungsmuster verschieben und wo und wie fiktionale Texte Einfluss nehmen auf die Interpretationsrahmen von Gruppen und Gesellschaften – oft schon Jahre bevor sich diese in konkreten Handlungen sichtbar manifestieren. Die Kenntnis bestehender/sich entwickelnder Fiktionen und Narrative ermöglicht ein differenziertes Verständnis sowohl der Konfliktursachen als auch des mentalen und emotionalen Kontextes, was eine frühzeitige Erkennung latenter Konflikte und gewaltvorbreitender Narrative ermöglicht. Das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) unterstützt das Projekt.
Untersuchungsregionen 2018/2019, weitere Analysen in Bearbeitung.
22. Feburar 2021
Studienleiter Prof. Wertheimer war zu Gast im Podcast "Morning Briefing" von Gabor Steingart. Der Podcast ist überall vefügbar wo es Podcasts gibt.
06. Januar 2021
Benedikt Herber hat für DIE ZEIT einen Artikel über unser Projekt geschrieben. Abonnenten der Wochenzeitung steht der Artikel online zur Vefügung
02. Februar 2021
Das "Schwäbische Tagblatt" berichtete über das "Projekt Cassandra". Abonneten steht der Artikel online zur Verfügung.
© 2018 Studienprojekt Cassandra — Krisenfrüherkennung durch Literaturauswertung
Weltethos-Institut, Hintere Grabenstraße 26, 72020 Tübingen, Deutschland
Telefon +49 70 71 5 49 40 30, info@projekt-cassandra.net